Was ist Portwein
Was ist Portwein – Portweine gehören zu den Dessert- und Süßweinen.
Außerdem sind es Weine, die von verschiedenen Faktoren abhängig, am längsten haltbar sind.
Insofern ist die Antwort eigentlich recht einfach, was Portwein ist.
Doch Portwein ist viel mehr als einfach nur ein einfacher Süß- oder Dessertwein.
Für manche Weingenießer ist er gar die Krönung des Weinbaus.
Also was ist Portwein genau?
Wir haben für Sie zusammengefasst, was Portwein ist.
Likör, Süß- und Dessertweine
Es gibt viele Antworten auf die Frage, was Portwein eigentlich ist.
Wie Eiswein ist es ein Süßwein, aber dennoch ist er völlig verschieden in der Herstellung.
Die Bezeichnungen Süßwein und Dessertwein sind in Deutschland nicht geschützt, sie werden oft gleichermaßen benutzt.
Eher zutreffend wäre als Likörwein, denn dieser Begriff kommt auch dem Herstellungsprozess am nächsten.
Die folgenden Weine werden daher als Likörwein bezeichnet:
- Portwein
- Sherry
- Marsala
- Madeira
- Moscatel
- Vin Doux Naturel
Die Liste ist nicht abschließend.
Aber sie beinhaltet ausschließlich gespritete Weine, also Weine, die über das Verfahren der sogenannten Fortifizierung mit Weinbrand (Weindestillat) mit hochprozentigem, reinen Alkohol angereichert werden.
Dadurch wird der Prozess der Gärung gestoppt.
Bei der Gärung vergärt der Traubenzucker.
Je eher also die Gärung durch das Aufspriten gestoppt wird, desto intensiver ist die Süße des Likörweins.
Was ist Portwein – Portwein ist in erster Linie ein Likörwein
Jedoch war es wie bei den meisten Likörweinen nicht beabsichtigt, konkret einen Likörwein herzustellen.
Dazu ein Blick in die Geschichte Portugals und Spaniens.
Die Tradition des Weinanbaus trieben vor allem die Römer voran.
Zwar war der Weinanbau schon zuvor etabliert, jedoch nicht in dem Ausmaß, als dass es ein bedeutender Wirtschaftsfaktor gewesen wäre.
Doch insbesondere in den Südländern waren die hygienischen Umstände eher schlecht bis in die Neuzeit hinein.
Der historische Hintergrund der Entstehung von Likörweinen wie dem Port oder Sherry
Auch das Herstellen der Weine konnte als nachlässig bezeichnet werden.
Einzig einige Mönche verstanden es bereits, durch Aufspriten die Weinqualität zu bewahren.
Das größte Problem der Weinbauern und Händler auf der Iberischen Halbinsel war nämlich die Haltbarkeit ihrer Weine.
Durch unzureichende Herstellung und Lagerung begannen diese Weine meist schon während des Transports zu gären und damit zu kippen.
Hier kommt nun aber ein weiterer Faktor hinzu, der Portwein, Sherry und andere Likörweine zugutekommen sollte.
Mit dem auslaufenden Mittelalter waren die Verhältnisse zwischen Frankreich und England wie so oft auf einem Tiefpunkt.
Doch wussten die Briten Weine inzwischen durchaus zu schätzen.
Also wandten sich zahlreiche englische Kaufleute im 15. und 16. Jahrhundert den Spaniern und Portugiesen zu.
Durch die Fortfizierung wird die Gärung gestoppt und die Haltbarkeit deutlich verlängert
Hier entdeckten sie das Verfahren des Aufspritens bei einigen Mönchen – der Begriff Priest Port war geboren.
Man begann nun, die Weine aufzuspriten und den Gärungsprozess zum Erliegen zu bringen.
Jedoch verfeinerten die Keltereien diese Techniken regional unterschiedlich, weshalb auch unterschiedliche Likörwein-Charaktere das Resultat waren.
Der Handel nahm nun mit Portugal immer größere Züge an. Im Gegenzug erhielten die Portugiesen Fangrechte für Kabeljau für den Küstenbereich der Britischen Inseln.
Schon im 18. Jahrhundert hatte man mit schlechten Portwein-Qualitäten zu kämpfen und traf Gegenmaßnahmen
Damit einher ging zunächst ein Verfall der Qualität des Portweins.
Die Portugiesen beschlossen daher um 1750 die Einführung eines Portweininstituts.
Das legte die Kriterien fest, nach denen ein Portwein auch als solcher bezeichnet werden dürfte.
Damit wurde besiegelt, dass Portweine ausschließlich aus einem rund 240.000 Quadratkilometer großen Gebiet des Douro-Tals stammen dürften.
Sämtliche Anbaustandorte wurden in ein Kataster eingetragen, außerdem die Sorte und das Alter der Reben erfasst.
Aber auch die regionalen und geografischen Besonderheiten wie Bodenqualität, Lage usw. wurden erfasst.
Was ist Portwein – Portwein ist also ein absolut einmaliger Likörwein, der qualitätsbedingt unterschiedlich hergestellt wird
Damit grenzt sich Portwein schon einmal geografisch von anderen Likörweinen ab und wird so einmalig.
Aber auch das weitere Herstellungsverfahren wurde weiter verfeinert.
So gibt es verschiedene Herangehensweisen.
Zunächst erfolgt die Herstellung des Weins auf den Weingütern wie die Herstellung eines jeden Weines.
Nach einem halben Jahr werden die Weine dann zu den Portwein-Kellereien in Porto gebracht.
Hier nun lagern sie unterschiedlich über teilweise sehr viele Jahre:
- Lagerung in großen Holz- oder Stahltanks, dann Abfüllung und Vertrieb in Flaschen
- Lagerung in großen Holz- oder Stahltanks, anschließend weitere Reifung in kleinen Fässern, den Pipen
- Lagerung in großen Holz- oder Stahlfässern, danach Reifung in Flaschen
Erste Reifung nach dem Vinieren
In den großen Tanks in Porto bleibt der Portwein zwischen zwei und sechs Jahre zum Reifen.
Das Altern geschieht hier ur sehr langsam, da dieser Prozess ohne Sauerstoff luftdicht erfolgt.
Frühestens nach zwei Jahren wird dann die Qualität des Portweins überprüft.
Die Qualität des Jahrgangs ist hier entscheidend, also vor allem, wie das Wetter mitspielte.
Die Zusammensetzung der Trauben ist hier maßgeblich.
Durchschnittliche Jahrgänge flachen bei langer Reifung deutlich im Geschmack ab, während Spitzenjahrgänge einen atemberaubend komplexen und vollmundigen Geschmack entwickeln.
Nun wird bestimmt, wie der Portwein weiter altern und reifen darf
Der Ruby ist ein solcher Durchschnittsjahrgang, der sofort in Flaschen abgefüllt und vertrieben wird.
Um das Prädikat Tawny oder Fine Tawny zu erhalten, wird ein solcher Durchschnittsjahrgang noch etliche Jahre in Pipen gelagert.
Dabei hat der Portwein Kontakt zur Luft, kann also oxidieren.
Diese Weine sind geöffnet am längsten haltbar, da das Oxidieren bereits Bestandteil ges Geschmacks ist.
Überdurchschnittliche Portwein-Jahrgänge
Manche Jahre bieten einen überdurchschnittlichen, aber keinen Spitzenwein.
Jedoch ist hier der Unterschied selbst für die professionellen Verkoster manchmal nur sehr schwer festzustellen.
Solche überdurchschnittlichen Weine werden, noch einige Jahre in den großen luftdichten Tanks gealtert.
Dann erfolgt eine Verkostung und sie werden entweder in Pipen oder Flaschen zur weiteren Reifung abgefüllt.
Insbesondere die Flaschenabfüllungen reichen nun schon sehr nahe an einen Spitzenportwein heran.
- Prädikate nach Reifung in der Pipe: Standard Tawny oder Fine Tawny
- Prädikat nach der Reifung in der Flasche: Vintage Character, LBV, Crusted Port
Absolute Portwein-Spitzenjahrgänge
Ein Spitzenjahrgang sollte sehr schnell in Flaschen abgefüllt werden.
Hier reift er wenigstens 10 Jahre weiter.
Diese Portweine erhalten nun das Prädikat Vintage.
Dafür, dass die Qualitätsstandards eingehalten werden, zeigt sich das portugiesische Portweininstitut verantwortlich.
Nur, was die strengen Standards vom Instituto dos Vinhos do Douro e Porto erfüllt, darf später Portwein mit dem jeweiligen Prädikat genannt werden.
Was ist Portwein – Besondere Merkmale und Eigenschaften von Portwein
Die besondere Weise der Herstellung des Portweins, von der auch die Herstellung des Sherrys und anderen Likörweinen abweicht, macht Port zu einem der am längsten haltbaren Weine.
Jedoch muss der jeweilige Charakter des Portweins unbedingt beachtet werden.
Das betrifft das Prozedere, wie man Portweine öffnet, gegebenenfalls dekantiert, atmen lässt und trinkt, aber auch, wie lange sie nach dem Öffnen noch haltbar sind.
Insbesondere, da in Pipen gereifter Port bereits oxidieren konnte, in Flaschen gereifter Vintage dagegen nicht, gibt es hier schon enorme Unterschiede beim Verzehr der Portweins.
Sie sollten einen Portwein immer angemessen, also der Trinktradition folgend, mit Hochgenuss verzehren
Es gilt hier die Regel, ein Portwein muss zeigen, was er kann.
Der komplexe und vielschichtige Geschmack muss sich mit allen Aromen aufbauen können.
Das vielleicht umständlich anmutende Prozedere zum Genuss eines hochwertigen Portweins mutet vielleicht umständlich an, doch ist es durchaus ausgeklügelt, damit ein Port tatsächlich zeigen kann, was in ihm steckt.
Außerdem müssen Sie sich bei den Trinktemperaturen im Klaren sein, dass Portwein vor allem eine englische Tradition besitzt, also vage Temperaturangaben wie „Zimmertemperatur“ Bezug auf englische klimatische Verhältnisse nehmen.